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Bauliche Zustandsanalyse und Sanierungsstrategie der Zuchwiler Gemeindebauten

Diverse gemeindeeigene Gebäude in Zuchwil bedürfen einer Sanierung. Damit diese möglichst kostengünstig und effizient durchgeführt werden können, führte die Gemeinde eine bauliche Zustandsanalyse durch und erstellte eine Sanierungsstrategie.

Gebäude müssen in der Regel alle 40-50 Jahre einer Gesamtsanierung unterzogen werden. In Zuchwil bestand jedoch keine umfassende Dokumentation über den baulichen Zustand der gemeindeeigenen Gebäude. Um den Sanierungsbedarf festzustellen und die Massnahmen entsprechend zu priorisieren, gab die Gemeinde im Herbst 2024 eine Analyse für 20 ausgewählte Liegenschaften im Verwaltungsvermögen der Gemeinde bei der Energie hoch drei AG in Auftrag. Aus deren Resultaten leitete die Gemeinde eine Sanierungsstrategie ab.

Gesamtsanierungen sind kostengünstiger

Die Zustandsanalyse verdeutlicht, dass die 20 ausgewählten Liegenschaften in einem schlechten bis mittleren baulichen Zustand sind. In den 90er Jahren hat die Gemeinde bereits einige Gebäude saniert, in den meisten Fällen jedoch nur die Gebäudehülle. Diese Gebäude sind gut instandgehalten, aber weil nur 20 Prozent des Flächenanteils dieser Gebäude saniert sind, zeichnet sich kurz- bis mittelfristige ein grosser Instandsetzungbedarf ab. Somit werden die von 1990 bis 2010 umgesetzten Sanierungsarbeiten und Neubauten zwischen 2040 und 2060 erneut sanierungsbedürftig sein. Die Umsetzung von mehreren Einzelmassnahmen ist somit teurer als die Gesamtsanierung der analysierten Liegenschaften. Gesamtsanierungen oder Sanierungen der gesamten Gebäudehülle oder Innensanierungen inkl. Gebäudetechnik haben auch den Vorteil, dass Fehlinvestitionen vermieden und der Planungsaufwand geringgehalten werden können.

Zielsetzung für die nächsten Jahre

Ziel der Energiestadt GOLD Zuchwil ist es nun, gemeindeeigene Gebäude so zu sanieren, dass grössere Instandsetzungsarbeiten erst wieder in 40-50 Jahren nötig sind. Auf Grundlage der Zustandsanalyse werden die Gebäude separat geprüft und dann in einen Terminplan überführt, damit die Sanierung der gebäudeeigenen Liegenschaften mit der Sanierung anderer Bauten koordiniert werden kann. Von diesem Terminplan ausgenommen sind Bauteile mit einem kürzeren Sanierungszyklus. Dies betrifft vor allem. Heizungen, technische Geräte oder innere Oberflächen, welche vor dem nächsten vorgesehenen Sanierungszyklus ihr technisches Alter erreicht haben. Zudem sollen neue und sanierte Bauteile eine so hohe Qualität aufweisen, dass sie mindestens wieder bis zur nächsten Gesamtsanierung halten.

Standardgerechte Gebäudesanierung

Bei der Bestimmung des Sanierungszeitpunktes eines Gebäudes achtet Zuchwil auf einen in der Schweiz üblichen Sanierungszyklus und Gebäudestandard, sowie auf den Erhalt einer hohen Architekturqualität. Die Kostenermittlung orientiert sich ebenfalls an diesem Standard. Die bestehenden Gebäude werden an die heute gültigen Normen und Standards angepasst. Dies beinhaltet Anpassungen bei der Sicherheit (z.B. Brandschutz, Absturzsicherung, Schadstoffe), energetische Verbesserung der Gebäudehülle und den Einsatz erneuerbarer Energien, sowie Verbesserung der Akustik und Zugänglichkeit (z.B.Behindertengleichstellungsgesetz). Der Investitionsbedarf für die Sanierung jener Altbauten und im Spezifischen die Erstellung des Ersatzneubaus Werkhof liegt bis 2040 zwischen 45 – 85 Mio. Franken. Nach rund 50 Jahren, also ab 2070, beginnt dann der aktuelle Sanierungszyklus wieder von vorne.

Herausforderung Terminplan Gemäss Terminplan sollte es möglich sein, alle analysierten Liegenschaften nacheinander zu sanieren. Zu den sanierungsbedürftigen Gebäuden gehören jedoch viele Schulhäuser und Kindergärten. Dies stellt die Gemeinde vor die Herausforderung, die Gebäude bei laufendem Betrieb zu sanieren. Zurzeit ist geplant, mit der Sanierung des Schulhaus Blumenfeld im Jahr 2025 zu beginnen. Die Sanierung des letzten Gebäudes, das Unterfeld Schulhaus, würde dann aber erst 2039 abgeschlossen sein. Somit werden parallellaufende Sanierungsprojekte bei Schulhäusern und Kindergärten in Betracht gezogen, während bei anderen gemeindeeigenen Liegenschaften aus Kostengründen darauf verzichtet wird.

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Wärmeschutz im Schulhaus Zelgli

Die grossen Fensterelemente der Südfassade des Schulhauses Zelgli sind hinsichtlich des Wärmeschutzes im Winter und Sommer unzureichend. Um die Raumtemperatur besser regulieren zu können, wurden die Fensterelemente und Storen im Trakt A in den Sommerferien energetisch saniert.

Die Gemeinde Zuchwil ist im Eigentum von vier Schulhäusern, zwei Kinder- und Jugendzentren und betreibt 10 Kindergärten. Dazu gehört auch das Schulhaus Zelgli. Dessen grossformatige Fensterelemente sorgen im Sommer für hohe Raumtemperaturen im Trakt A (Südfassade). Im Winter läuft dafür die Heizung auf Hochtouren. Diese jahreszeitlichen Temperaturschwankungen schränkt die Nutzbarkeit der betroffenen Räumlichkeiten massiv ein und verursacht hohe Energiekosten. Deshalb sprach sich der Gemeinderat 2023 für eine energetische Sanierung mit einem Investitionskredit von ca. CHF 114’000 aus.

In den Sommerferien wurden die sechzigjährigen Fensterelemente durch hochwärmedämmende ersetzt. Im Winter sollten somit der Heizbedarf und die Heizkosten deutlich gesenkt werden. Dem sommerlichen Wärmeschutz dienen die neuen Sonnenschutzverglasungen, die im Zusammenspiel mit den äusseren Storen für angenehme Innentemperaturen sorgen. Mit diesen Massnahmen dürfte in Zukunft auf Lüftungsgeräte verzichtet und Energie gespart werden. Die SchülerInnen und Lehrpersonen sind nun gespannt, wie sich die Sanierung auf das Raumklima und ihr Wohlbefinden auswirken wird.

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Zuchwil will Sonnenkraftwerk

An der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2022 befürwortet die Bevölkerung den Bau einer Photovoltaikanlage beim Parkplatz Sportzentrum..

2022 gewann das Projekt zum Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des über dem Parkplatz beim Sportzentrum den 1. Preis beim «Förderpreis Klimaschutz» des WWF Solothurn. Nun stimmte die Bevölkerung am 12. Dezember 2022 bei der Gemeindeversammlung dem Budget von rund 3.1 Millionen für die Realisierung des Sonnenkraftwerks zu. Vorgänging befürwortete auch der Gemeinderat mit 10 Ja bei einer Enthaltung den Bau der Anlage.

Stefan Krahl, Leiter Projekte Abteilung Bau und Planung, stellte das Projekt vor. Ihm zufolge können mit dem Strom über 280 Haushalte versorgt werden. Weiter schränkt die Photovoltaikanlage trotz einer Gesamthöhe von 5m den Blick auf den Jura für die Anwohnenden nicht ein. Das Sonnenkraftwerk umfasst eine Fläche von 6’500 Quadratmeter, was auch wirtschaftliche Vorteile hat. Laut einer Wirtschaftlichkeitsberechnung der Bouygues AG kann die Anlage längerfristig Gewinne generieren. Somit bringt die Photovoltaikanlage die Enerigestadt GOLD Zuchwil einen wichtigten Schritt näher ans Ziel, klimaneutraler und energieunabhängiger zu sein.

Die Gemeindeversammlung entschied ebenfalls den Parkplatz vor dem Sportzentrum zu sanieren. Der 50-jährige Asphalt wurde an zahlreichen Stellen vom Wurzelwerk der Bäume durchbrochen. Mit der Sanierung werden die rund 35 Plantanen gefällt und durch Pflanzen ersetzt, welche für die Biodiversität nützlicher sind. Neu soll der Parkplatz bewirtschaftet werden, wodurch moderate Parkgebühren anfallen werden. Die Kosten für die Sanierung betragen 2.75 Millionen. Nach 40 Jahren rechnet die Gemeinde mit einen Gewinn von 1.15 Millionen.