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Neue Energieplanung ebnet den Weg zur Energiestadt-Rezertifizierung 2025

Seit 20 Jahren ist Zuchwil eine Energiestadt. Mit der Erarbeitung einer kommunalen Energieplanung schafft die Gemeinde nun eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Rezertifizierung als Energiestadt im Sommer 2025 und für die weitere Umsetzung von Massnahmen im Energiebereich.

Zwischen 2012 und 2023 ist der Gesamtendenergieverbrauch der Gemeinde Zuchwil um ca. 15 Prozent gesunken. Der Energieverbrauch liegt somit unter dem Durchschnitt der Schweiz. Dies ist ein grosser Erfolg für die Energiestadt GOLD Zuchwil. Dennoch besteht im Bereich der erneuerbaren Energien und der Reduktion der Treibhausgasemissionen noch grosses Verbesserungspotenzial. Dies bezieht sich vor allem auf den Heizungsersatz, den Mobilitätssektor und die Stromproduktion. Mit der neuen Energieplanung sollen einerseits die Raumentwicklung und Energienutzung besser aufeinander abgestimmt, und andererseits die Energieeffizienz erhöht sowie die erneuerbaren Energieträger gefördert werden. Dazu definierte die Energiestadt GOLD Zuchwil sechs Massnahmen, deren Umsetzung sie dem Gemeinderat empfiehlt.

Mit sechs Massnahmen zu reduziertem Energieverbrauch

Zu den ersten drei Massnahmen zählen die Steigerung des Heizungsersatzes von fossilen auf erneuerbare Energiequellen um möglichst 10 Prozent, die Sanierung gemeindeeigener Liegenschaften sowie die Installation von PV-Anlagen auf öffentlichen Bauten und dem Parkplatz des Sportzentrums. Bei der Massnahme 4 geht es um den Strommix: Die Gemeinde soll für öffentlichen Bauten sogenannten «grünen» Strom beziehen. Private Eigentümer sind darüber zu informiert, dass der eingekaufte Strom eine direkte Auswirkung auf den Primärenergiebedarf hat. Bei den Grossverbrauchern sollte die Gemeinde das Gespräch suchen, damit diese auch ausschliesslich «grünen» Strom auf dem Markt beziehen. Denn der Strommix der Grossverbraucher hat einen wesentlichen Einfluss bei der Primärenergiebilanzierung der Gemeinde.

Die  Massnahme 5 deckt den Bereich Mobilität (MIV, Langsamverkehr) ab. Hierfür liegen bereits Massnahmen aus dem Bericht «Mobilitätsstrategie» von der Firma EBP Schweiz AG vor, die es umzusetzen gilt. Bei der Massnahme 6 dreht sich alles es um gemeindeeigene Liegenschaften, wofür die definierten Massnahmen 1 – 5 wie folgt eine wichtige Rolle spielen:

  • Bei noch fossilbeheizten Gebäuden soll ein Heizungsersatz auf erneuerbarer Energie stattfinden.
  • Sanierungsbedürftige Gebäude werden wärmetechnisch saniert (Minergie-Sanierungs-standard oder Neubaugrenzwert MuKEn) und energieeffiziente Geräte (Beleuchtung, Lüftung, etc.) installiert.
  • Im Rahmen von Dachsanierungen sind PV-Anlagen zu installieren.
  • Der eingekaufte Strom für öffentliche Gebäude und Strassenbeleuchtung soll «grüner» werden.
  • Die Massnahmen aus der Mobilitätsstrategie sind für die gemeindeeigene Fahrzeugflotte und im Rahmen des Ausbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur umzusetzen.

Die Energiestadt Gold Zuchwil geht davon aus, dass mit der Umsetzung dieser definierten Massnahmen die Ziele aus dem Klima- und Energieleitbild 2024 bis 2040 erreicht werden können.

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Bauliche Zustandsanalyse und Sanierungsstrategie der Zuchwiler Gemeindebauten

Diverse gemeindeeigene Gebäude in Zuchwil bedürfen einer Sanierung. Damit diese möglichst kostengünstig und effizient durchgeführt werden können, führte die Gemeinde eine bauliche Zustandsanalyse durch und erstellte eine Sanierungsstrategie.

Gebäude müssen in der Regel alle 40-50 Jahre einer Gesamtsanierung unterzogen werden. In Zuchwil bestand jedoch keine umfassende Dokumentation über den baulichen Zustand der gemeindeeigenen Gebäude. Um den Sanierungsbedarf festzustellen und die Massnahmen entsprechend zu priorisieren, gab die Gemeinde im Herbst 2024 eine Analyse für 20 ausgewählte Liegenschaften im Verwaltungsvermögen der Gemeinde bei der Energie hoch drei AG in Auftrag. Aus deren Resultaten leitete die Gemeinde eine Sanierungsstrategie ab.

Gesamtsanierungen sind kostengünstiger

Die Zustandsanalyse verdeutlicht, dass die 20 ausgewählten Liegenschaften in einem schlechten bis mittleren baulichen Zustand sind. In den 90er Jahren hat die Gemeinde bereits einige Gebäude saniert, in den meisten Fällen jedoch nur die Gebäudehülle. Diese Gebäude sind gut instandgehalten, aber weil nur 20 Prozent des Flächenanteils dieser Gebäude saniert sind, zeichnet sich kurz- bis mittelfristige ein grosser Instandsetzungbedarf ab. Somit werden die von 1990 bis 2010 umgesetzten Sanierungsarbeiten und Neubauten zwischen 2040 und 2060 erneut sanierungsbedürftig sein. Die Umsetzung von mehreren Einzelmassnahmen ist somit teurer als die Gesamtsanierung der analysierten Liegenschaften. Gesamtsanierungen oder Sanierungen der gesamten Gebäudehülle oder Innensanierungen inkl. Gebäudetechnik haben auch den Vorteil, dass Fehlinvestitionen vermieden und der Planungsaufwand geringgehalten werden können.

Zielsetzung für die nächsten Jahre

Ziel der Energiestadt GOLD Zuchwil ist es nun, gemeindeeigene Gebäude so zu sanieren, dass grössere Instandsetzungsarbeiten erst wieder in 40-50 Jahren nötig sind. Auf Grundlage der Zustandsanalyse werden die Gebäude separat geprüft und dann in einen Terminplan überführt, damit die Sanierung der gebäudeeigenen Liegenschaften mit der Sanierung anderer Bauten koordiniert werden kann. Von diesem Terminplan ausgenommen sind Bauteile mit einem kürzeren Sanierungszyklus. Dies betrifft vor allem. Heizungen, technische Geräte oder innere Oberflächen, welche vor dem nächsten vorgesehenen Sanierungszyklus ihr technisches Alter erreicht haben. Zudem sollen neue und sanierte Bauteile eine so hohe Qualität aufweisen, dass sie mindestens wieder bis zur nächsten Gesamtsanierung halten.

Standardgerechte Gebäudesanierung

Bei der Bestimmung des Sanierungszeitpunktes eines Gebäudes achtet Zuchwil auf einen in der Schweiz üblichen Sanierungszyklus und Gebäudestandard, sowie auf den Erhalt einer hohen Architekturqualität. Die Kostenermittlung orientiert sich ebenfalls an diesem Standard. Die bestehenden Gebäude werden an die heute gültigen Normen und Standards angepasst. Dies beinhaltet Anpassungen bei der Sicherheit (z.B. Brandschutz, Absturzsicherung, Schadstoffe), energetische Verbesserung der Gebäudehülle und den Einsatz erneuerbarer Energien, sowie Verbesserung der Akustik und Zugänglichkeit (z.B.Behindertengleichstellungsgesetz). Der Investitionsbedarf für die Sanierung jener Altbauten und im Spezifischen die Erstellung des Ersatzneubaus Werkhof liegt bis 2040 zwischen 45 – 85 Mio. Franken. Nach rund 50 Jahren, also ab 2070, beginnt dann der aktuelle Sanierungszyklus wieder von vorne.

Herausforderung Terminplan Gemäss Terminplan sollte es möglich sein, alle analysierten Liegenschaften nacheinander zu sanieren. Zu den sanierungsbedürftigen Gebäuden gehören jedoch viele Schulhäuser und Kindergärten. Dies stellt die Gemeinde vor die Herausforderung, die Gebäude bei laufendem Betrieb zu sanieren. Zurzeit ist geplant, mit der Sanierung des Schulhaus Blumenfeld im Jahr 2025 zu beginnen. Die Sanierung des letzten Gebäudes, das Unterfeld Schulhaus, würde dann aber erst 2039 abgeschlossen sein. Somit werden parallellaufende Sanierungsprojekte bei Schulhäusern und Kindergärten in Betracht gezogen, während bei anderen gemeindeeigenen Liegenschaften aus Kostengründen darauf verzichtet wird.

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Zuchwil setzt auf Wärmepumpen in gemeindeeigenen Gebäuden

Die Energiestadt GOLD Zuchwil freut sich über den kantonalen Förderbeitrag zur neu installierten Luft/Wärmepumpe im Widitreff.

Im März 2024 hat Zuchwil das Anlagezertifikat für die Luft/Wasser-Wärmepumpe im gemeindeeigenen Gebäude an der Widistrasse 27, dem Widitreff, erhalten. Solche Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus, denn sie erzeugen die Wärme fürs Beheizen der Gebäude und deren Wasserversorgung aus der Umwelt – zum Beispiel aus Erdwärme. Dadurch entstehen im Winter geringere Heizkosten. Wird die Wärmepumpe mit erneuerbarem Strom betrieben, emittiert die Anlage praktisch kein CO2 und gilt damit als eine der klimafreundlichsten Alternativen zu Öl-, Gas- und Elektroheizungen.

Kantonales Förderprogramm für erneuerbare Energie

Die meisten gemeindeeigenen Liegenschaften in Zuchwil sind an den Wärmeverbund angeschlossen. Bei den kleineren Liegenschaften und oder solchen, die ausserhalb des Perimeters liegen. Wer im Kanton Solothurn eine Öl-, Gas- oder Elektroheizung durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe ersetzen möchte, kann im Rahmen des kantonalen Förderprogramms für erneuerbare Energie einen finanziellen Beitrag beantragen. Dafür muss bei der Energiefachstelle ein Baugesuch eingereicht werden. Mit dem Merkblatt “Wärmepumpenheizungen und Klimaanlagen» stellt die Abteilung Bau und Planung der Gemeinde Zuchwil Interessierten aus Gewerbe und der Bevölkerung eine hilfreiche Übersicht zu den benötigen Unterlagen für die Baubewilligung einer Wärmepumpe zur Verfügung. Auch auf der Webseite der Energiefachstelle finden sich viele nützliche Informationen zu den Förderbedingungen. Eine Übersicht zu allen Förderprogrammen von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden in den Bereichen Energie und Mobilität bietet die Datenbank energiefranken.ch.